Das gläserne Haus

Es war einmal ein junges Ehepaar, Marie und Jan, die sich sehr über ihren ersten Nachwuchs, den kleinen Tim, freuten. Da ihre alte Wohnung auf Dauer zu klein sein würde, suchten Sie nach der Geburt nach einer neuen Bleibe.

Jan war ein ehrgeiziger und fleißiger Mensch, der gerade in seiner Firma befördert wurde. Aufgrund ihres sparsamen Lebensstils konnten sie sich bereits in jungen Jahren ein schmuckes Einfamilienhaus in einer Neubausiedlung am Stadtrand leisten. Die Grundstücke waren zwar recht klein, und die Baufelder gemäß Bebauungsplan aufgrund der großen Nachfrage nach neuem Wohnraum dicht nebeneinander, aber es reichte für ein attraktives Häuschen mit 5 Zimmern und 160qm Wohnfläche, zuzüglich Terrasse und kleinem Garten.

Das neue Haus bot alles, was die moderne Architektur zu bieten hatte. Großflächige, bodentiefe Fenster, welche viel Licht spendeten und ein barrierefreies Wohnen ermöglichten. Die neueste Haustechnik, eine moderne Küche, Breitbandanschluss für ein schnelles Internet, und, und, und.

Bei ihrem Einzug war die junge, kleine Familie sowas von begeistert, sie konnten ihr Glück kaum fassen.

Doch schon nach kurzer Zeit wurde die Glückseligkeit durch diverse Ereignisse getrübt.

Jan und Marie stellten nach kurzer Zeit fest, dass genau gegenüber von ihrem Badezimmer das Kinderzimmer des pubertierenden Nachbarjungen war. Dieser verbrachte relativ viel Zeit in seinen vier Wänden am PC oder an der Spielekonsole. So kam es häufiger vor, dass der Nachbarjunge freudig aus seinem Zimmer winkte, wenn Marie oder Jan das Badezimmer aufsuchten.

Nicht viel besser sah es im Schlafzimmer der beiden aus, denn gegenüber von diesem war der Balkon des Hauses eines netten Rentnerehepaares. Und die beiden verbrachten so viel Zeit wie möglich auf ihrem großen Balkon, zum Lesen, Gesellschaftsspiele spielen, mit befreundeten Ehepaaren zu essen, usw. Und das auch gerne mal früh morgens am Wochenende, was für Jan etwas problematisch war, genoss er es doch, am Wochenende mal etwas länger zu schlafen, um sich von der anstrengenden Arbeitswoche zu erholen.

Aber das mit dem länger schlafen war für Jan ohnehin nicht so einfach, da er relativ lichtempfindlich war, und schon bei den ersten Sonnenstrahlen wachte er stets auf und schlief dann auch nicht wirklich mehr ein.

Ganz zu schweigen von dem kleinen Tim, der sich immer weigerte, sich am helllichten Tage schlafen zu legen. Warum auch, wenn es nicht dunkel ist?

Ein ganz anderes Problem hatte Marie in dem neuen Haus. Während der Schwangerschaft entschied sie sich, eine Fortbildung während ihrer Elternzeit zu machen. Dies konnte sie problemlos von zu Hause aus machen über ein Online-Fortbildungsprogramm. Hierfür und für andere Zwecke hatten sich Jan und Marie extra ein Arbeitszimmer im Dachgeschoss des Hauses eingerichtet, wieder sehr lichtdurchflutet mit großen Dachfenstern.

In der warmen Jahreszeit merkte Marie jedoch sehr schnell, dass an ein konzentriertes Arbeiten in diesem Raum nicht zu denken war. Durch die großen Fenster unter dem Dach heizte sich der Raum dermaßen auf, dass es im Sommer dort kaum auszuhalten war.

Ein ähnliches Problem trat auf der kleinen Terrasse auf, welche nach Süden ausgerichtet war. Marie liebte es, Zeit im Freien zu verbringen, hatte aber eine sehr helle und empfindliche Haut, was aggressive Sonnenstrahlen betrifft. So musste Marie bei warmem Wetter meist im Haus bleiben, weil es auf der Terrasse zu heiß wurde und sie keinen Schutz vor der UV-Strahlung hatte, reine Sonnenmilch reichte bei ihr leider nicht aus.

Und schließlich liebten es Jan und Marie bei offenem Fenster zu schlafen, gerade im Sommer, wenn es in der Nacht etwas abkühlt. Da die beiden aber in einer Region mit relativ hohen Niederschlägen und Sommergewittern lebten, fehlte ihnen einfach der richtige Wetterschutz, um die Fenster geöffnet zu lassen. Dies führte natürlich zu einer schlechteren Luftqualität in den eigenen vier Wänden.

Marie und Jan waren verzweifelt, und der kleine Tim quengelte häufig und gerne, weil er sich auch nicht wirklich wohl fühlte in seinem hellen und warmen Zimmer. Was tun?

——— Fortsetzung folgt —————–

Werden Marie und Jan jemals glücklich in ihrem Haus? Gibt es für diese unzähligen Probleme überhaupt eine bezahlbare Lösung?

Sie dürfen gespannt sein wie es mit dem jungen Paar weitergeht. Soviel sei allerdings gesagt, ein Happy-End gibt es nicht nur im Märchen…..

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